So spart ihr mit eurem Unternehmen in Krisenzeiten

Ein Unternehmer arbeitet an einer Liste mit Einsparungen

Ein eigenes Business ist nicht immer Zuckerschlecken. Manchmal muss man den Gürtel enger schnallen und die Ausgaben senken, um im Geschäft zu bleiben. Zurzeit mehr als je zuvor.

Wenn es darum geht, als Selbstständiger oder Inhaber eines kleinen Unternehmens Geld zu sparen, stehen euch vielleicht mehr Möglichkeiten zur Verfügung, als ihr glaubt. Egal ob ihr eure Ausgaben auf kurze oder auf lange Sicht reduzieren wollt, kleine Änderungen können teils eine große Wirkung erzielen.

In diesem Artikel wollen wir drei Hauptfragen abdecken, mit deren Hilfe ihr eine Strategie zur Kostensenkung entwickeln könnt. Zum Abschluss haben wir noch einige unserer liebsten Spartipps für euch zusammengestellt.

Wir bei Jimdo sind keine Finanzberater und können euch daher nur ein paar allgemeine Tipps zur Kostensenkung geben. Welche Maßnahmen ihr am Ende umsetzt, liegt ganz in eurem eigenen Ermessen. Grundsätzlich empfehlen wir euch, einen Steuer- oder Finanzberater um Rat zu bitten, falls ihr euch bei einer Sache nicht sicher seid.

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Wie viel Zeit bleibt euch?

Kluge Entscheidungen basieren auf einem realistischen Zeitplan:

  • Wie lange reichen die Reserven eures Unternehmens?
    Werft einen Blick auf euer Bankkonto und rechnet aus, wie lange ihr mit eurem aktuellen Kontostand und euren verbliebenen Einnahmen durchhalten könnt.
  • Erwartet ihr, dass sich eure finanzielle Lage demnächst ändert?
    Vielleicht steht eine Steuerrückzahlung an oder es ist bald Hochsaison für euer Produkt bzw. euren Service. Wie verhielt es sich damit in den letzten Jahren?

Müsst ihr vorübergehend oder auf lange Sicht sparen?

Denkt an die Fragen aus dem vorherigen Abschnitt. Diese werden euch dabei helfen, euch für eine der folgenden Strategien zu entscheiden:

  • Durststrecke überbrücken: Eurem Business geht es grundsätzlich nicht schlecht und neue Einnahmen zeichnen sich bereits am Horizont ab. Bis es so weit ist, helfen euch vorübergehende Einsparungen dabei, im Geschäft zu bleiben, bis die Dinge sich wieder einigermaßen normalisiert haben.

oder:

  • Fundamentale Änderungen vornehmen: Eure laufenden Kosten sind so hoch, dass euch kaum die Chance bleibt, ein finanzielles Polster aufzubauen. In diesem Fall empfiehlt es sich, bestimmte Ausgaben dauerhaft zu senken.

Welche Ausgaben sind absolut notwendig?

Welche Kosten könnt ihr absolut nicht vermeiden? Die monatlichen Abogebühren für eine Online-Fortbildungsplattform? Diese könnt ihr auch auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. Doch ohne Internetanschluss geht definitiv gar nichts mehr!

Jedes Business gibt Geld für Dinge aus, die nicht hundert Prozent notwendig sind, aber das Leben bzw. die Arbeit einfacher machen. Nun gilt es herauszufinden, welche Posten das sind.

Fragt euch dazu am besten, wie lange euer Business auch ohne diese eine Sache auskommen würde. Oder was wäre, wenn ihr komplett drauf verzichten würdet? Die Antworten auf diese Fragen hängen ganz von eurer Branche und eurem persönlichen Bedarf ab. 

Erstellt eine Liste mit den optionalen Posten und seht euch dann jeden Punkt im Einzelnen an. Könnt ihr:

  • Die Kosten reduzieren?
  • Mit jemandem teilen?
  • Eine günstigere Option finden?
  • Eine kostenlose Option finden?
  • Das Abo / den Service so weit reduzieren, dass ihr nur noch für das bezahlt, was ihr wirklich braucht?

Tipp: Dieser Artikel behandelt das Thema Einsparungen. Doch vergesst nicht, dass sich auch ein Blick auf eure Preise lohnen kann. Hier könnt ihr lesen, wie ihr das passende Honorar kalkuliert und wie ihr eure Preise erhöht, ohne dabei eure Kunden zu verprellen.

20+ Ideen, wie kleine Unternehmen sparen können

Laufende Kosten

Für die meisten Unternehmen machen einmalige Ausgaben nicht den großen Unterschied, sondern die fortlaufenden Kosten. Indem ihr diese monatlichen oder jährlichen Kostenpunkte reduziert, spart ihr langfristig für euer Business. Manche Ausgaben könnt ihr vielleicht pausieren und dann wieder starten, wenn die Dinge wieder besser laufen.

Hier einige laufende Kosten, bei denen ihr sparen könnt:

  • Mieten: Der größte Schritt wäre, in einen kleineren Arbeitsraum umzuziehen oder von Zuhause aus zu arbeiten. Doch bevor es so weit kommt, könnt ihr euch auch mit eurem Vermieter zusammensetzen und über Stundungen oder Mietsenkungen verhandeln. Möglicherweise könnt ihr eure Arbeitsräume auch mit jemand anderem teilen und so Miete sparen.
  • Versicherungen: Überprüft, ob eure Versicherungen noch aktuell sind. Möglicherweise ist es Zeit für eine Tarifanpassung oder einen Anbieterwechsel.
  • Firmenkonto: Die Bank oder den Kontotyp zu wechseln, kann euch viel Geld sparen. Habt ihr in eurem Business mit vielen verschiedenen Währungen zu tun, lohnt sich vielleicht ein Multi-Währungs-Konto bei einem Service wie Transferwise.
  • Software-Abos: Mit so vielen günstigen oder kostenlosen Online-Angeboten könnt ihr fast jede Business-Software durch eine preiswerte Variante ersetzen. Vielleicht könnt ihr aber auch für eine Weile komplett auf einen Service verzichten. Schreibt Rechnungen wieder selbst und spart euch das teure Rechnungsprogramm – zum Beispiel.
  • Private Altersvorsorge: Lasst euch in jedem Fall beraten, bevor ihr eure Altersvorsorge anfasst. Zahlungen auszusetzen oder zu reduzieren, sollte eine Option für den Notfall bleiben.
  • Telefonkosten: Telefoniert ihr oft oder seid ihr eher der Typ für Chats, E-Mails oder Videokonferenzen? Muss es wirklich der Vertrag mit der teuren Monatsgebühr sein oder genügt die Prepaid-Variante? Wie viel ihr tatsächlich telefoniert, steht auf eurer Rechnung.
  • Fahrtkosten: Müsst ihr wirklich jeden Tag “vor Ort” im Büro oder im Laden sein? Falls ja, könnt ihr vielleicht zu einer anderen Tageszeit günstiger fahren. Falls nicht, sind ein oder zwei Tage im Homeoffice eine gute Wahl.
  • Mitgliedsbeiträge: Business-Vereinigungen wie die örtliche Handelskammer sind großartig für Networking und bieten auch sonst zahlreiche Vorteile – gerade in Krisenzeiten. Doch oft ist die Mitgliedschaft teuer. Möglicherweise könnt ihr sie also pausieren.
  • Automatische Überweisungen auf Sparkonten: Normalerweise ist es nie verkehrt, jeden Monat etwas Geld beiseite zu schaffen und auf einem Sparkonto zu parken. Diese automatischen Überweisungen könnt ihr in Krisenzeiten stoppen und stattdessen das Ersparte nutzen, um eure aktuellen Kosten zu decken.
  • Internet: Für welche Geschwindigkeit bezahlt ihr? Bekommt ihr dieselbe günstiger bei einem anderen Provider? Oder kommt ihr auch mit einem langsameren und preiswerteren Tarif eures Anbieters aus? Manchmal klappt es tatsächlich, bei eurem Provider anzurufen und um eine Kostensenkung zu bitten – ein Versuch kann nicht schaden.
  • Stromkosten: Meist sind die Preisunterschiede zwischen Anbietern geringer, als euch die Werbung weismachen möchte. Doch wenn ihr viel Strom verbraucht, könnt ihr unter Umständen auch hier sparen.
  • Heizkosten:  Läuft eure Heizung, auch wenn ihr gar nicht in eurem Büro, eurer Werkstatt oder eurem Laden seid? So habt ihr es morgens zwar mollig warm, doch ihr verheizt bares Geld. Reduziert eure Heizung also möglichst über Nacht.
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Einmalige oder unregelmäßige Ausgaben

Hier geht um Dinge, für die ihr Geld ausgebt, wenn ihr sie für euer Business benötigt. Zum Beispiel:

  • Lebensmittel: Business-Lunch muss nicht immer super schick und Tee und Kaffee fürs Büro nicht immer die teuerste Marke sein. 
  • Arbeitsgeräte: Klar, ihr wollt immer mit dem besten Werkzeug arbeiten. Doch in Krisenzeiten könnt ihr euch das nicht immer leisten. Versucht es also mit gebrauchten Geräten und schickt kaputte Arbeitsmittel zur Reparatur anstatt sie zu ersetzen.
  • Firmenkleidung: Ein einheitlicher Look für alle Angestellten ist eine schicke Sache. Doch wenn das Geld knapp ist, gehören Firmen-T-Shirts, Kugelschreiber und andere Extras zu den ersten Einsparungen.
  • Team-Events und kleine Extras: Gerade jetzt muss euer Team zusammenstehen. Sagt Firmenfeste also nicht einfach ab, sondern sucht nach günstigeren Alternativen. Pizza-Party anstatt Drinks in der Cocktail-Bar.
  • Business-Events: Bereits bezahlte Tickets zurückzugeben, bringt euch wieder Geld in die Kasse. Und auch, wenn das Event kostenlos ist, lohnt es sich über eine Absage nachzudenken. Denn schließlich müsst ihr immer noch die Anfahrt bezahlen. Es sei denn, ihr erwartet euch neue Kunden vom Event. Dann seid dabei!
  • Fortbildung: In Krisenzeiten müssen Fortbildungsmaßnahmen teils verschoben oder abgesagt werden. Es sei denn, sie helfen euch dabei, neue Kunden zu erreichen. Möglicherweise finden sich aber auch hier, günstigere Alternativen.
  • Werbung: Versucht, möglichst Zielgruppen-gerichtet zu werben und die Kunden zu erreichen, die auch tatsächlich Geld bei euch lassen. Oder werft einen Blick auf unsere 7 kostenlosen Marketingideen. Denkt auch an ein professionelles Logo, damit eure Kunden euch überall wieder erkennen können.

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Lager- und Produktänderungen

Alle Lagerbestände – fertige Produkte und Rohmaterialien – sind potenzielle Einnahmen. Solltet ihr im Moment deutlich weniger verkaufen, werden all diese Dinge noch länger in eurem Lager ausharren. Diese zusätzlichen Kosten wollt ihr dringend vermeiden.

  • Verkleinert euer Lager: Habt ihr euer Lager gemietet, dann versucht, eure Bestände ein wenig herumzuschieben und nicht jede Ware sofort nachzubestellen. So kommt ihr mit einem kleineren Lager aus und spart an der Miete.
  • Weniger Büromaterialien: In den meisten Büros gibt es mehr Papier, Stifte etc. als so mancher denkt. Braucht also wirklich alles auf, bevor ihr nachbestellt. Und reduziert euren Verbrauch: Druckt weniger aus, macht euch digitale Notizen und versendet E-Mails statt Briefen.
  • Reduziert euer Sortiment: Es fällt euch schwer, Zutaten oder Materialien zu besorgen? Dann verkleinert eure Speisekarte auf ein paar besonders beliebte Gerichte oder entfernt schwer lieferbare Waren aus eurem Onlineshop. Solange euer Sortiment immer noch anspricht, bleibt ihr im Geschäft.

Bittet um Hilfe, bevor die Schulden euch über den Kopf wachsen

Wartet nicht, bis ihr mit euren Zahlungen komplett hinterherhängt, bevor ihr etwas unternehmt. Manche Firmen gewähren Zahlungsaufschübe, wenn ihr sie rechtzeitig informiert. Regierungen bieten die Möglichkeit, Steuervorauszahlungen aufzuschieben oder stellen teils Kredite mit attraktiven Zinsen zur Verfügung. Auch Banken gewähren euch eher Kredite, wenn ihr sie informiert, solange ihr noch Geld übrig habt.

Sucht euch Hilfe bei Profis. Ein Steuerberater kann euch zeigen, wie ihr eure Steuerlast reduzieren könnt. Ein Buchhalter kann euch dabei helfen, eure Ausgaben im Blick zu behalten. Und darüber findet ihr sicher zahlreiche helfende Hände in eurem eigenen Netzwerk.

Ihr seid nicht allein

Habt ihr Einsparungen bislang immer vermieden, kann es nun ein schwerer Schnitt werden. Doch indem ihr diesen notwendigen Schritt geht, sichert ihr die Zukunft eures Business. Bleibt also zuversichtlich. Stellt euch der schwierigen Situation und am Ende wird es euch besser gehen.

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Frank van Oosterhout
Frank ist Copywriter bei Jimdo und insbesondere zuständig für Texte in niederländischer Sprache. Er schreibt Artikel rund um die Themen Website, SEO, Marketing und E-Commerce. Außerhalb des Jimdo-Büros könnt ihr ihn am wahrscheinlichsten auf einem Rugby-Platz oder zu Hause beim Eismachen finden.
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